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Mittwoch, 15. Mai 2013

Catlins - Südspitze - Fjordland: Viel passiert!

Hallo liebe Lieber,

hier kommen wieder viele Eindrücke aus dem fernen Neuseeland. 
Seit Marian und ich Dunedin verlassen haben, ist gaaaaanz viel passiert. Ja, ich weiß, dass ich fast jeden Eintrag so einleite, aber es entspricht nun einmal der Wahrheit. Außerdem soll hier der Leser gewarnt werden, dass es ggf. wieder viel Text gibt :-)


Also viel Spaß beim lesen.
Übrigens sind alles Bilder unbearbeitet und einfach nur von den Speicherkarten übertragen. 

Wir verließen also vor etwa einer Woche die Studentenstadt Dunedin. Unser Ziel waren die landschaftlich attraktiven Catlins. Unser erster Stop war hier der so genannte "Nugget Point". Vor der Steilküste der Ostküste liegen hier sehr große und schöne Felsen im Meer. Klingt jetzt nicht so aufregend, war aber wirklich sehr schön anzusehen. Dort kletterten wir dann noch auf 
"halboffiziellen" Wegen herum und konnten viele Seelöwen in ihrem natürlichen Lebensraum sehen. 
Diese machen eine Menge Krach und wir waren ziemlich überrascht, als wir diese selbst 40 Höhenmeter über dem Meer neben uns im Gebüsch bemerkten :-)

Weiter ging es dann zu einem Blowhole. Dieses war nicht irgendein Loch am Meer, wo Wasser ausgestoßen wird, nein, es war ein "besonderes". Dieses lag nämlich mehr als 200 Meter landeinwärts vom Meer und ist über 50 Meter tief. So standen wir sozusagen auf einer Wiese, weit über dem Wasser, und dieses war nicht einmal zu sehen und plötzlich sprüht in einem 50m tiefen Loch Meerwasser herum. Ziemlich cool.

Ein weiteres Highlight der Catlins waren die malerischen Purakaunui Falls. Über mehrere Kaskaden fließt hier Wasser, unter welchem wir natürlich ein Bad nahmen. Es war rutschig ... und verdammt kalt!


Purakaunui Falls in den Catlins

Von den Wasserfällen ging es über autoleere Schotterstraßen an Seen und Wiesen vorbei. Wir sahen ein paar sehr schöne Buchten für die die Catlins berühmt sind. Sehr viel Steilküste prägt hier die Landschaft.
Schlafplätze fanden wir auf offiziellen DOC Campingplätzen. So schliefen wir die Tage also mit reinem Gewissen. :-)


Jacks Bay

Bevor wir in die nächst größere Stadt fuhren, schauten wir uns noch einen versteinerten Wald am Meer an. Dieser ist über 120 Millionen Jahre alt und trotz seines Alters sind noch sehr viele Holzmaserungen zu erkennen. Selbst einzelne Baumstämme waren noch auszumachen. Das Alter dieses Naturwunders ist aus meiner Sicht einfach unvorstellbar. 


Nach vielen Eindrücken ging es dann zum Slope Point, dem südlichsten Punkt des Neuseeländischen Festlandes. Hier unten war es richtig windig, aber wir waren stolz darauf, dass wir nun von der Nord- an die Südspitze gereist sind. Und ja, unser Auto fährt immer noch!

Ihr seid wahrscheinlich genau so überrascht wie ich.


Apropos Auto: Hillis Kilometerzähler stellt inzwischen Zeitweise die Arbeit ein. Das ist einerseits gar nicht so schlecht, da ein Auto nicht wertvoller wird, wenn es Kilometer sammelt, doch ich würde schon gerne wissen, wie weit wir am Ende insgesamt durch NZ gefahren sind. 
Für einen Käufer würde es glaube ich keinen großen Unterschied machen, ob dort nun 238.000 oder 240.000km stehen. :-)


Slope Point - Ziemlich windig dort unten, paar Kilometer vorm Südpol

Vom südlichsten Punkt ging es noch zu einem ansehnlichen Leuchtturm und dann nach Invercargill. 

Bevor wir hier Burger King und Pizza Hat unsicher machten, genossen wir ... nein, nicht Mc Donalds, sondern einen tollen Ausblick von einem Aussichtspunkt der südlichsten Stadt in Neuseeland.


Lookout Point in Bluff, der südlichsten Stadt in Neuseeland

Am darauf folgenden Tag belagerten wir am Vormittag die Bibliothek um unsere Akkus wieder aufzutanken und mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben. 


Nun ging es in Fjordland. Das sehr bekannte Gebiet hier in Neuseeland, zählt 200 Regentage im Jahr und der Milford Sound steht weit an der Spitz der am meisten regnerischen Plätze der Welt.

Auf der Fahrt dort hin, bekamen unser Auto eine Wäsche, doch als wir dann am nächsten Morgen unsere Augen, nahe des tiefsten Sees von Neuseeland öffneten, hatte sich das Wetter gebessert.

Also frühstückten wir und genossen einen entspannten Tee am einsamen und weit von der Zivilisation entfernten Lake Hauroko. 


Lake Hauroko - Der tiefste See von Neuseeland

Während man so da sitzt und den Dauerurlaub genießt, kann man sich schwer vorstellen, jemals ein anderes Leben geführt zu haben, oder gar nach Deutschland zurück zu kehren. Bevor meine Eltern oder Großeltern jetzt einen Schreck bekommen und denken, dass ich nicht wieder komme: Keine Sorge, in genau einem Monat dürft ihr wieder für mich kochen und Wäsche waschen. Ich freue mich schon sehr auf euch :-)

Bald wieder in Deutschland. Seid gewarnt! :-)

Unsere Fahrt ging weiter ins Fjordland, welches übrigens zum größten Teil nicht mit dem Auto zu befahren ist. Allerdings waren die Teile, die wir auch durch die Kurzwanderungen kennenlernten, schon sehr sehr atemberaubend.

In Te Anau, dem Tor zur berühmten Milford Straße, angekommen, beschlossen wir, dass wir noch gerne eine mehrtägige Wanderung in der Region unternehmen würden. Also am nächsten Morgen schnell den Rucksack mit 10 Kilo pro Person gefüllt und los ging es.
Wir liefen den so genannten Kepler Track, eigentlich für vier Tage konzipiert, in nur drei Tagen. Mehr als 50 Kilometer legen wir zurück. Dabei ging es bis auf fast 1500m Höhe und wieder runter. 


Auf der Spitze des Mount Luxmore

Ich muss sagen, dass diese Wanderung nun rückblickend schon zu einer der schönsten in ganz Neuseeland zählt. Zumindest von denen, die wir bisher gemacht haben. 

Mit einher ging aber auch die Anstrengung, die ebenfalls sehr sehr hoch war. Ein bisschen angeschlagen durch eine Erkältung und Oberschenkelschmerzen im linken Bein, war diese Wanderung mehr Kräfte zehrend als fast alle andere Touren bisher. 

Der erste Tag ging am Parkplatz los und führte durch einen Wald, entlang einem der größten Seen von Neuseeland. 
Wenn man das jetzt jetzt laut ließt, klingt es vielleicht lustig, da das Wort "See" auch in dem Landesnamen NeuSEEland steckt. Ja wie witzig... zumindest musste ich auf der Wanderung etwas darüber lachen. Das lag aber nicht daran, dass ich noch nie einen Witz gehört hatte, sondern wohl ehr daran, dass ich etwas dehydriert war... :-)

Weiter ging es an dem Tag in die alpine Zone, über die Baumgrenze, hoch in die Berge. Das war schon recht anstrengend, aber ich war sehr sehr glücklich, als wir dann die tollen Ausblicke genießen konnten. 


Ausblick von der ersten Schutzhütte - besser als viele Hotels für gerade mal 15$


Hier oben genossen wir am Abend natürlich noch einen fantastischen Sternenhimmel und fielen dann geschafft in den Schlaf. Am Morgen weckten mich die Stimmen der anderen Wanderer, die zum Sonnenaufgang aufstanden. Eigentlich hatten wir das auch geplant gehabt, doch mein Wecker hatte noch nicht geklingelt. Also schnell raus aus dem Schlafsack und rein in die Schuhe. 
Über Nacht waren Wolken aufgezogen, doch wir standen über ihnen. Umso fantastischer wirkte der Sonnenaufgang mit den Gräsern, dem weichen Licht, den schneebedeckten Berggipfeln in der Umgebung und den Wolken zu unseren Füßen.




Natürlich haben wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ein einzigartiges Sprungfoto zu machen. Weiter ging es nach einem Frühstück auf den höchsten Punkt der Wanderung. Auf dem verschneiten Berggipfel hatten wir grandiose 360° Panorama-Ausblicke. Es war wirklich richtig richtig cool!

Weiter ging es über die Sattel der umliegenden Gebirgszüge. Auf und ab, oft durch Schnee oder an Abhängen entlang. Ziemlich spektakulär, zumal ab und zu der Wind stark pustete. 


"Hier lässt es sich leben."

Am späten Nachmittag ging auch wieder in Richtig Tal. Auf nicht enden wollenden Zig-Zag Wegen ging es viele Höhenmeter in die Tiefe. Der aufregendste Teil der Wanderung war hiermit beendet. 
Am Abend war ich vollkommen erledigt und wir fielen noch vor 8 Uhr ins Bett.

Um 7.20 Uhr brach dann unser letzter Tag an. Über 21 Kilometer lagen vor uns. Zum Glück ging es nicht viel auf und ab, dass wir diesen Wandertag durch den Wald schnellstmöglich hinter uns bringen konnten.

Da das ganze ein Rundweg ist, wir jedoch Zeit sparen wollten, kürzten wir die letzten 2,5 Stunden durch Trampen ab.
Schon beim 2. Auto hatten wir Glück und endlich waren wir wieder bei unser geliebten Hilli. Mir tat wirklich ALLES weh und so belohnten wir uns bei SubWay mit einem schönen Sandwich.


Aussicht genießen vom Mt. Luxmore

Ab kommenden Tag, ging es mir glücklicherweise wieder besser. Rückwirkend kann ich diese Wanderung auch nur wärmstens empfehlen, alleine schon wegen der Aussicht vom höchsten "Aussichtspunkt". 
Ich setze hier das Wort in Anführungszeichen, da der ganze Weg ein einziger Aussichtspunkt ist. :-)

Nun ging es die tolle Milford Straße entlang. Es gab unzählige Campingplätze wie Sehenswürdigkeiten. Unter anderem dabei waren die Mirror Lakes, ein sehr ruhiges Gewässer mit einer sehr beeindruckenden Spiegelung.


Mirror Lakes

Unser Ziel war der Milford Sound, der bekannteste Fjord im Land. Auf dem Weg ging es durch den Homer-Tunnel, einer einspurigen, abenteuerlichen Verbindung unter einem Gebirgsmassiv.
Ankommen am Ziel, kochten wir uns ein tolles Essen und genossen dieses mit einem schönen Ausblick auf das Wasser und die mächtigen Felsmassen. 
Wären dort nicht die lästigen Sandflys gewesen (kleiner und nerviger als Mücken), wäre alles perfekt gewesen. 


Milford Sound

Leider konnten wir aus Budgetgründen keine Bootstour machen, doch die Aussicht vom Land war schon gewaltig genug. Die Wolken veränderten sich im Minutentakt, sodass immer wieder Sonne hervorkam. Ein wirklich netter Flecken Erde. 

Am Abend ging es wieder etwas südlich auf der langen Milford-Einbahnstraße zurück. Heute werden wir dann nach Queenstown kommen.

Also, Leute, das wars mal wieder. Ich hoffe ihr habt jetzt wieder ein bisschen Fernweh und lest demnächst weiter.
Ich fahre jetzt zu FergBurger und bestelle mir den legendären und besten Burger von ganz Neuseeland. :-)


Liebe Grüße,
Maik



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